Platons Ideenlehre 0. Einleitung ===================== -> * Vorsokratische Philosophie: * Anthropologische Periode: Stellung des Menschen in der Gesellschaft, der Natur und dem Staat. * Kosmologische Periode: Sachen und dinge, die keine Menschen sind, unter anderem das kleinste in der Natur (Demokrit's Atomlehre (nur leider lag er damit falsch ^^)) * Sokratische Philosophie: Verbindung der beiden Perioden Aristoteles: Realismus Das Seiende befindet sich in der Außenwelt, nicht im Kopf Platon: Idealismus Das Seiende ist eine geistige Wirklichkeit * Beeinflussung der Philosophie durch beide bis heute * Einzige Übereinstimmung: Ein großer Begriff, der alles Seiende darstellen soll: - Aristoteles: "Wesenheit", für das Seiende außerhalb des Geistes - Platon: "Idee", für das Seiende innerhalb des Geistes I. Der Idealismus Platons ================================= * Platon hat als erster eine Lehre aufgestellt, die alle fünf Gebiete der Philosophie abdeckt: - Erkenntnistheorie - Metaphysik - Ethik - Psychologie - Staatslehre * Die Ethik dominiert in seinen Lehren - weil: Schüler von Sokrates, Sokrates war die ethische Seite des Menschen wichtig - weil: Bei jeder Wissenschaft ist es wichtig darüber nachzudenken, wie man mit der gewonnenen Erkenntnis umgeht. II. Leben und Schriften ============================== III. Metaphysik ===================== * Sokrates bezeichnet den Begriff, der etwas bezeichnet, das eigentlich Seiende. Damit löst er das Problem, dass etwas sich ständig wandelndes nicht als "das Seiende" angesehen werden kann. * Die Vernunft ist die Quelle der Wahrheit, der Begriffe. * Vorraussetzung: Abstrahierter Begriff muss zu einem allgemeinen objektiven Gegenstand/Realität gehören. * Diese Realität kann aber nicht wieder ein veränderliches Einzelding sein, sondern muss losgelöst vom Begriff existieren und vice versa. ==> Ideen sind eine Art Abstraktionen von erkannten Gegenständen, die sowohl die Beziehung zwischen Begriff und allen zugehörigen Objekten als auch die Objekte selber einbezieht. == Die Ordnung der Ideenwelt == Gegenstände (Begriffe) _______________/\_______________ / \ | | Pferd, Haus, Größe, Mut, Tugend, Baum, Fisch Schönheit | | | | | | Sinnlich Abstrakt \ / \ / \ / \ / \ / Objektive Realität = Idee | befinden | sich an einem "über- | himmlischen Ort" | (Empyreum) * Ideen können entweder - Sinnliche Begriffe (z.B. Haus, Pferd) - Abstrakte Begriffe (z.B. Größe, Mut, Tugend) sein. Beide können Gegenstand der subjektiven Betrachtung sein * Hierarchische Anordnung der Ideen (von oben nach unten) * das Gute * Ideen für abstrakte Begriffe wie "Tugend" * Ideen abstrakter Zustände * Ideen der Verhältnisse von Dingen * Ideen sinnlicher Dinge == Idee und Sinnenwelt == * Die Ideen sind das eigentlich Seiende, die Materie ist nur ein Abbild dieser Ideen. * Die Erscheinungen der Ideen sind wandelbar und nur vorübergehend. * => Erfüllung der Forderung nach dem ewigen Sein * !Parmenides: Platons ewiges Sein ist nicht unteilbar sondern besteht aus der Vielzahl der Ideen * Die Ideen formen die Materie. Ohne die Ideen ist die Materie gleich- bedeutend mit leerem Raum. * Sinnendinge nur relativ wirklich, weil sie sowohl aus Materie (Nichtseiend) als auch aus Ideen (Seiend) besteht * Ohne Ideen können keine Sinnesdinge existieren. * Die Sinnenwelt ist nur ein Abbild der Ideenbild, ebenso alle Sinnes- bilder. Die Sinnenwelt ist aber dennoch existent und keine Scheinwelt, aber sie ist nur eine Welt "zweiten Grades", sie ist nicht so real wie die Ideenwelt. == Physik == * Der göttliche Geist ist das Gute, welches den Dingen leben anhand der Ideen verleiht (nicht religiös!) * Weltschöpfung * Zu beginn war der Weltschöpfer, dazu die Ideenwelt und die Materie. * Durch die Vermengung von Idee und Materie entstand eine "Weltseele", die sich über die gesamte Materie spannte und dabei die Welt zunächst in ein Chaos und dann in eine Ordnung brachten (vier Elemente) * Weltseele ist die Ursache für das Leben == Psychologie und Erkenntnislehre == * Der Mensch kann Dinge wahrnehmen (Ideen+Sinnesdinge), weil für ihn selber eine eigene Idee hat. * "Diese als das treibende, belebende Element im Menschen hat vor ihrem Eintritt in den menschlichen Leib ihrerseits (in ihrer 'Präexistenz') dem Reiche der Ideen angehört und dort die Ideen geschaut." => Dies ist erforderlich, um Dinge in der Sinnenwelt zu erkennen. * Das heißt, jegliche Entdeckung und Erkenntnis ist nach Platon nur ein wiedererkennen dessen, was die Seele in der Ideenwelt vor der Existenz gesehen hat. * Dementsprechend sind dumme Menschen nichts weiter als Menschen, deren Seele sich nicht so gut an die Ideen aus der Präexistenz erinnern kann. * Die Seele ist das Mittelding zwischen Ideen- und Sinneswelt. Durch die sinnlichen Fähigkeiten gehört sie zur Sinneswelt, durch die Vernunft zur Ideenwelt. * Dualismus: Die Seele gefangen in den Fesseln der sinnlichen Dinge (Affekte/ Begierden) und kann sich durch beggriffliche Forschung zurück zur Gottähnlichkeit bewegen, was bedeutet, dass die Vernunft der Ideen- welt wieder die Überhand gewinnt. * Die Seele muss die Macht über die Triebe gewinnen, um wieder zurück in das Reich der Ideen kommen darf. Wenn sie das nicht in einem Menschenleben schafft, wird sie vermutlich so lange wiedergeboren, bis sie das Ziel erreicht hat => Seelenwanderung * Der Mensch soll aber nicht allein begriffliche Forschung betreiben sondern auch die anderen seelischen Fähigkeiten (kontrolliert) auswirken lassen: 1. Vernunft, das Vermögen zu denken (Kopf) 2. Gefühle oder Affekte zu empfinden (Brust) 3. Begierden (Unterleibe) == Ethik == * Diese Vermögen führen, wenn sie richtig verwendet werden, zu je einer Kardinaltugend: Denken => Weisheit Fühlen => Tapferkeit Begehren => Besonnenheit / Mäßigung * Die Weißheit ist die höchste Tugend, die über die beiden adneren Herschen und sie regulieren sollte. * Erst, wenn alle drei Teile zu rechten Maßen zur Geltung kommen, ist der mensch vollkommen. Dann entsteht in ihm die oberste Tugend der Gerechtigkeit. == Staatslehre == * Drei Kasten gemäß den drei Tugenden: 1. Die Philosophen. Sie sind von jeglicher Physischer Tätigkeit entbunden und bereiten sich von beginn an durch philosophische Forschung vor. Sie haben den Durchblick durch die Gesellschaft und wissen sie zu leiten. 2. Die Wächter. Bei ihnen ist die Tugend der Tapferkeit erwatet, sie sind für die Sicherheit des Volkes zuständig und haben sonst keine Aufgaben außer des Aufziehens der Jugend, was nach Platon eben- falls Sache des Staates ist. 3. Die Arbeiter. Sie müssen Ruhe und Mäßigung erlernt haben, sie gewährleisten die Ernährung und Erhaltung sowohl ihrer selbst als auch des Staates * Die Gerechtigkeit wird im Staat auf gleiche weise gewahrt wie in einem Menschen, wenn alle drei Tugenden zu entsprechenden Teilen gewahrt werden. * Platon ist in jeder hinsicht idealistisch. Das Leben der Gesellschaft und des einzelnen ist in seiner Lehre auf höhere Ziele, wie die Kardinaltugenden, die Gerechtigkeit oder das hohe Gute, gerichtet.